Hallo zusammen,
gestern habe ich mir mit Vorfreude und - angesichts des Autors - mit gewissen Erwartungen an Bild und Text das o.g. Buch von Wolfgang Kochsiek gekauft.
Leider wurde ich sehr enttäuscht.
Die Bilder sind teilweise schlecht, und oft viel zu klein. Das in der Bildunterschrift Beschriebene ist dann kaum zu erkennen (S. 40). Das erste Bild im Inhaltsverzeichnis zeigt Neonsalmler was mich sehr irritierte. Die Auflösung folgt auf S. 34, da findet sich das Bild - diesmal halbseitig - wieder: “Viele Salmlerarten eignen sich hervorragend zur Vergesellschaftung mit Lebendgebärenden.”
Im “technischen Teil” wird viel mit 3 D-Animationen gearbeitet, die wenig überzeugen und weggelassen werden könnten, z.B. das “Aufzuchtbecken mit Patronenfilter” (S. 46) oder das “3 D-Schnittmodell eines Süßwasserpolypen” ohne jede Beschriftung (S. 49).
Im Kapitel “Zucht und Aufzucht” wird der “Platymat” vorgestellt. Klingt nach “Fabrik”, funktioniert vielleicht auch so: “Die in der Wurfkammer zur Welt kommenden Jungtiere gelangen, durch die Strömung unterstützt, unterhalb des Gitters über die schräge Fläche durch den Schlitz in die Auffangkammer. Hier werden sie gesammelt…” (S. 45).
Der entscheidende Nachteil des Buches aber ist die Tatsache, dass die Vorstellung der einzelnen Arten nur durch Piktogramme erfolgt. Damit hat der Verlag dem Autor jegliche Möglichkeit genommen, seine persönlichen Erfahrungen und Tips zur Pflege und Zucht einzubringen. Das ist sehr Schade und tut mir für den Autor leid!
In der Hoffnung durch entsprechende Hinweise bei bestimmten Arten selbst voranzukommen, kauft man doch ein solches Buch (…oder wie ich als Sammler!).
Die Piktogramme und ihre ergänzenden Anmerkungen sind meistens unergiebig. Fast kurios ist die Verbreitungsangabe. Das Piktogramm umfasst die USA und ganz Südamerika, ohne irgendwelche Regionen hervorzuheben. Bei den einzelnen Arten steht dann z.B. schlicht “Kuba” daneben.
Die Angaben zur “Zucht” beschränken sich auf die Anzahl und Größe der Jungfische, z.B. bei A. cultratus “20 bis 50 Jungtiere, 8 bis 9 mm”. Unter den Fotos der Art bleibt dann noch Platz für ca. 3 Zeilen “Besonderheiten”, im Falle A. cultratus (ist der Erste im Artenteil), steht dort “keine”.
Natürlich gibt es auch Fehler, die bleiben nie aus, aber manche sind sehr ärgerlich und lassen fast am Autor zweifeln. Z. B. die Bezeichnung “Nadelhecht” für B. belizanus ist für mich völlig neu.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist bei diesem Buch für 24,80€ unausgewogen. Soviel zum ersten Eindruck.
Gruß
Erich