Absetzkasten - Alternative

  • Die "Ab'laich'kästen" sind ja an anderer Stelle wieder im Gespräch - ich möchte hier auf eine Alternative hinweisen, die billig und wirklich einfach zu bauen ist und den Fischen wesentlich mehr Schwimmraum bietet: Gartenteich - Pflanzkörbe. Ich habe lediglich den Boden rausgeschnitten (geht, da er ja quasi perforiert ist, ganz einfach, eine Nagelschere reicht schon) und durch Dachrinnenlaubschutz-Gitter ersetzt (alternativ geht auch Putzgewebe). Damit das ganze ordentlich schwimmt, noch links und rechts über die ganze Länge je ein abgedichtetes Kabelrohr befestigt und fertig. Bei mir schwimmt dieser "Kasten in einem 60er Becken und hat sich bei der Guppyvermehrung hervorragend bewährt, zumal auch das Einbringen von Pflanzen (z.B. Javamoos) möglich ist und das Weibchen immerhin einen Schwimmraum von ca. 23x23 cm hat.

  • Hallo Heimo,
    zugegeben, gut fünf Liter Schwimmraum (bei einer angenommenen Wassertiefe von 10 cm) sind im Vergleich zu den katastrophal engen Ablaichkästen natürlich schon ein Ozean. Mit meiner Variante fühle ich mich allerdings noch wohler - und glaube, dass es den darin untergebrachten Weibchen ebenso geht: Eines Tages habe ich meine Lebensgefährtin mit zwei 12-L-Becken auf der Wohnzimmerfensterbank überrascht. Als sie ihr auffielen, standen sie schon ein paar Wochen dort und durften daher bleiben.
    Sie stehen an einem Nordostfenster hinter einer Gardine und fallen aufgrund der Bepflanzung mit Wasserpest, Zyperngras und den unvermeidlichen Algen nicht weiter auf; in beiden sorgt ein kleiner Ausströmerstein für etwas Wasserbewegung. Inzwischen sind sie zur Dauereinrichtung geworden und warten meistens fischlos auf ihren Einsatz. Wenn ich besonders auf Nachwuchs bedacht bin, setze ich ein Weibchen hinein und lasse die Jungfische anschließend in den ersten Wochen darin. Das macht überhaupt keine Mühe (na gut, außer beim Fenster putzen) und bislang hat die Nachzucht darin immer wunderbar geklappt.
    In nicht zu kleinen Becken lässt sich mit einer Filtermatte auch leicht ein Abteil abtrennen. Das erspart sogar das Herausfangen des Tieres, wenn man sich nicht zu ungeschickt anstellt.


    Viele Grüße, Markus

  • Hallo Markus,


    klar sind Absetzbecken immer die bessere Alternative. Vorteil des Pflanzkorbs ist für mich, dass ich die Apparatur auch mal einen oder schlimmstenfalls 2 Tage unbeobachtet stehen lassen kann, ohne dass den Jungfischen was passiert - ich kann berufsbedingt manchmal morgens nicht nachsehen, ob Jufis abgesetzt worden sind. Das ist natürlich auch zugleich der Nachteil: Ich muss die Jungen fangen und umsetzen, weil sie sich in nem 60er Becken schwerer gezielt füttern lassen!

  • Irrtum - die fünf Liter-Kästen haben nicht nur den Vorteil des größeren Wasserinhalts - das wäre vielleicht immer noch zu klein. Aber durch die größeren Löcher setzen sich die Ritzen nicht kurzfristig mit Algen zu, wie es bei den Plastik-Ablaichkästen fast zwangsläufig innerhalb weniger Tage geschieht. Und hier liegt das Problem - extreme Wasserverschlechterung durch zwangsläufige Überfütterung. Fällt bei Heimos Vorschlag weg! Hier ist immer Wasserbewegung.


    HH

  • Hallo Heimo,
    da hast du natürlich recht: Deine Variante ist bei Fischen, die ihrem Nachwuchs intensiv nachstellen, ganz klar die komfortablere und wahrscheinlich auch erfolgreichere Alternative. Mir ging es auch nicht darum, deinen Pflanzkorb zu kritisieren; mein Ziel war, das vorgestellte Spektrum der Möglichkeiten um zwei Varianten zu erweitern.
    Ich habe einen handelsüblichen Ablaichkasten mal benutzt, als sich von einem Laichballen eines Ancistrus einige Eier gelöst hatten. Mit Hilfe des Kastens ließen sich die Entwicklung der Eier und die ersten Tage der Jungfische gut beobachten. Die Wasserqualität war tatsächlich ein Problem: Durch regelmäßiges Hochnehmen und wieder ablassen musste ich für einigermaßen sauberes Wasser im Kasten sorgen.
    Für Beobachtungszwecke war der kleine Kasten gut geeignet (für Fotos eher weniger - die Kunststoffwände sind doch ziemlich unregelmäßig und sehr schnell zerkratzt), einen ausgewachsenen Fisch dort hineinzustecken halte ich allerdings für Tierquälerei.


    Noch jemand mit weiteren Ideen? Vielleicht ist dann ja auch etwas für Heiko dabei, der mit der Beantwortung seiner Frage in einem anderen thread ja nicht ganz glücklich war. Da ist uns das Thema schließlich entglitten...


    Viele Grüße,
    Markus

  • Hallo zusammen,


    es gibt auch größere Pflanzkörbe, z. B. solche von 35 cm im Quadrat bei mindestens 20 cm Höhe http://www.teich-center.com/product_info.php?cPath=71_146_301_303&products_id=1170&osCsid=c4b17c4c73d631505f5fa52eab7a7175, das sind dann etwa 20 l Schwimmraum, und man benötigt auch keine Schwimmer, denn in Becken von 35 cm Tiefe lassen sie sich einklemmen. Die Höhe des Wasserstands in den 23-cm-Körben ist ganz sicher auch höher als 10 cm, so dass man auch damit mehr als 5 l erreicht.


    Eine Verbesserung der Wasserqualität kann man zudem erreichen, wenn man den Filterauslauf in den Korb legt, Futterreste und ggf. auch neugeborene Jungfische werden dadurch zumindest teilweise ins Hauptbecken gespült.


    Aus Dachrinnenlaubschutzgitter kann man auch einen Korb in fast beliebigen Maßen selbst "nähen".


    Gruß, Klaus

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