Aquaristik ist Sport

  • Hallo, liebe Freunde der lebendgebaerenden Fische. Aus Liebe zu meinen Xenotocas habe ich noch im alten Jahr ein Aquarium gekauft - der Luxusklasse - 80x35x45 cm mit geschliffenen 6 mm-Scheiben. Habe es heute alleine vom Keller hochgeschleppt vom Keller in den ersten Stock - das war echt Sport! Was wiegt so ein Aquarium? 50 Kilo locker - oder? Ich wollte es wissen und stellte es auf eine Personenwaage - die hat gestreikt und zeigte immer 8888 an! Ob das 88 Kilo bedeutet? Wouwww! Ich liebe meine Xenotocas! Morgen fuelle ich Wasser ein - zur Probe. Wie ist das mit einem neuen Becken - soll man es warm auswaschen, evtl. sind die Scheiben chemisch behandelt? Was sagt die Fachwelt? Hier ist wieder Zephyr, ein Neuer unter den DGLZ-lern, der viele Fragen hat. Tschuess, das neue Jahr faengt gut an! 8-)

  • Hallo!


    80er Becken wiegen doch kaum etwas :roll:
    Ich habe zwei Meterbecken (250 l) in das erste OG getragen. Aus der Erinnerung würde ich sagen, nicht schwerer als zwei Kästen Bier (2x19 kg).


    Zitat von "harroh"

    Man tut Wasser rein und wartet ein paar Wochen... ;-)


    Nun ja, Bodengrund und Pflanzen, falls gewünscht, würde ich schon auch hineingeben sowie Beleuchtung und ggf. Filter in Betrieb nehmen. Beschleunigen kann man die Einfahrphase mit Filtermaterial, Mulm und Bodengrund aus einem Becken, das länger in Betrieb ist. Pflanzen aus Durchforstungsmaßnahmen eigener Becken wachsen oft schneller an als solche aus dem Handel. Und die Bakterienpräparate aus dem Handel sind auch nicht unnütz.
    Und achte auf die Nitritkonzentration.


    Gruß, Klaus

  • Hallo, hallo! So viele am Sport interessierte DGLZ-ler! Also zunaechst - es gibt da keinen Staub - das Glas glitzert kristallklar! Und dann - ich habe heute in aller Ruhe das Aquarium noch einmal auf die Waage gestellt - Anzeige 26 Kg - ohne die Beleuchtung - die ist extra mit elegantem Design! Aber gestern war das Aquarium schwer wie ein 40 Kg-Zementsack! Wo liegt die Wahrheit - denn heute tut mir noch der Ruecken weh! Und noch was - seit mindestens 10 Jahren habe ich kein Aquarium mehr gekauft - jetzt das neue sitzt auf einem Kunststoffrahmen am Boden - ob ich da nicht doch noch in die Hohlraeume Styropor unterlegen sollte? Ich bin eben von der alten Aquarianergarde! Zu Schluss aber noch eins: Bitte den Sonntagsspaziergang nicht vergessen - auch Aquarianer brauchen sportliche Bewegung! Es grusst Zephyr, der Xenotoca-freund

  • Hallo!


    Zitat von "Zephyr"

    Und dann - ich habe heute in aller Ruhe das Aquarium noch einmal auf die Waage gestellt - Anzeige 26 Kg -


    Dann habe ich mit meinen 38 kg für meine Meterbecken aber ziemlich zu niedrig geschätzt: Die haben 8 mm Glas und sollten daher etwa das doppelte von Deinem 80er wiegen (53 kg), macht knapp 3 Kästen Bier.


    Zitat

    Wo liegt die Wahrheit - denn heute tut mir noch der Ruecken weh!


    Das liegt daran, dass Du ein Aquarium anders tragen musst als einen Sack Zement (den Du evtl. schultern kannst) tragen kannst. außerdem liegt es am Trainingszustand und Alter. :evil:


    Zitat

    Und noch was - seit mindestens 10 Jahren habe ich kein Aquarium mehr gekauft - jetzt das neue sitzt auf einem Kunststoffrahmen am Boden - ob ich da nicht doch noch in die Hohlraeume Styropor unterlegen sollte?


    Nicht notwendig, wir ollen Aquarianer haben das ja gemacht, damit die Scheibe plan liegt und ein evtl. dazwischen geratenen Sandkorn sich in den Schaum drückt und nicht die Scheibe sprengt. Bei rahmenlosen Becken würde ich es weiterhin machen. Wenn Du es bei Deinem gerahmten machst, dann lass das Styropor komplett in den Hohlräumen verschwinden, damit das Becken nicht außen hohl steht. Oder lege komplett Schaum unter (dann ist aber das "Design" zum Teufel).


    Zitat

    Bitte den Sonntagsspaziergang nicht vergessen - auch Aquarianer brauchen sportliche Bewegung!


    Was ist den Sport am Rumlatschen?


    Gruß, Klaus - Sport ist Mord, Breitensport ist Massenmord! :twisted:

  • Hallo Klaus, nach dem Kaffee und vor dem "Senioren-Jogging" muss ich nun doch noch antworten! Heute lass ich noch kein Wasser ein - es eilt nicht. Aber gewiss haben die Aquarienkonstrukteure, so hoffe ich, nicht nur ans Design gedacht - so dass man mit der Kunstoffumrandung am Boden genuegend "soliden Boden" unterm Aquarium hat. Ein Zweimeterbecken mit 8 mm Glasstaerke ist gewaltig schwer - das heben keine normalen zwei Maenner, da moechte ich wetten - bei meinem Umzug vor 10 Jahren trugen 4 Umzugsmaenner ein 160er-Becken unter deutlichem Stoehnen - je mehr gestoehnt wird, je hoeher wird das Trinkgeld, haben sie sicher gedacht - die haben uebertrieben. Und zu vorherigen Themen: Ich habe es nicht mit chemischen Mitteln - bei frischem Wasser werfe ich einige Bueschel Javamoos ins Aquarium, da setze ich dann locker nach drei Tagen die Fische ein - so werde ich es auch bei den Xenotocas machen. Meine Aquarien sind keine "Schauaquarien" im Wohnzimmer - die stehen im Hinterstuebchen - da haben die Fische auch ihre Ruh - es sei ich komme. Nitritwerte kontrolliere ich auch nicht - ich mache alle 10 Tage Wasserwechsel - siehe den DGLZ-Matthias in DATZ 2/09 - nur hat der tatsaechlich soviele Arten, wie da vorgestellt? Neben Xenotroca eiseni moechte ich hoechstens noch eine zweite Art - das reicht voll! Jetzt gehts ab zum Spaziegang! Zephyr :D

  • Hallo zephyr,


    Zitat von "Zephyr"

    Ein Zweimeterbecken mit 8 mm Glasstaerke ist gewaltig schwer - das heben keine normalen zwei Maenner,


    Ich schrieb ja auch, wie an der Volumenangabe ersichtlich, von zwei Meterbecken und nicht von einem Zweimeterbecken. Letzteres dürfte in Abhängigkeit von den anderen Maßen auf über 100 kg kommen (nur bei 200x50x50 bleibt es darunter), wenn es denn überhaupt in 8-mm-Glas gefertigt wird.


    Zitat

    Und zu vorherigen Themen: Ich habe es nicht mit chemischen Mitteln


    Hat hier irgendjemand chemische Mittel erwähnt? Falls Du die von mir ins Spiel gebrachten Starterbakterien meinst, das sind nur Bakterienkulturen.


    Zitat

    - bei frischem Wasser werfe ich einige Bueschel Javamoos ins Aquarium, da setze ich dann locker nach drei Tagen die Fische ein


    Und jetzt lesen bitte die Anfänger weg. :twisted: :mrgreen: :twisted:
    Neue Aquarien benötigen eine Einlaufzeit, die umso länger dauert, je steriler Zutaten sind. Stammt alles frisch aus dem Laden Bodengrund, Filtermaterial, Pflanzen, die wohlmöglich sich erst einmal von Überwasser- auf Unterwasserkultur umstellen müssen und dabei alle Blätter ersetzen, dann sind zwei bis vier Wochen angesagt. Wird jedoch sehr viel aus vorhandenen Aquarien übernommen, geht es deutlich schneller. ICh habe auch schon am Vormittag ein Aquarium gekauft und am Nachmittag Fische eingesetzt, das geht aber nur, wenn genügend Material aus gut laufenden Becken mit denselben Wasserwerten eingebracht wird.


    Gruß, Klaus

  • Hallo Klaus, hallo Zephyr,
    ich hatte mich auch gewundert, das KLaus diese Bakterienprodukte aus dem Handel verwendet.
    Ich halte das meiste Zeug, was da verkauft wird für völlig unnütz und überflüssig. Ich komme bei meiner
    Anlage fast völlig ohne chemische Mittel, Bakterienkulturen, Aufhärter, Wasserweichmacher etc. aus
    Meine Philosophie ist regelmässiger (wöchentlich) umfangreicher Wasserwechsel von 50 - 60 % des Wassers
    im Becken mit meinem völlig unbehandelten Brunnenwasser. Ich habe das Glück, einen eigenen Brunnen zu haben
    mit Wasser was ich so ins Becken laufen lassen kann, ich wärme es lediglich auf 23 Grad an.
    Meiner Meinung nach sind unsere Fische gar nicht so empfindlich, wenn wir sie nicht verzippeln.
    Dies mag nicht für alle Fische gelten, aber meine Wildformen können das sehr gut haben und entwickeln sich gut.


    Wenn ich ein Becken grundreinige, dann muss ich es sofort wieder einrichten und da ich, wie wohl die meisten der
    Kollegen hier keine leeren Becken betreibe, bin ich auch im Zwang die Fische sofort wieder ein zu setzten.
    Ich geben nur ein paar Liter Aquariumwasser hinzu und pflanze die alten Pflanzen wieder ein.
    Damit bekomme ich gleich wieder die nötigen Baktierien ins Becken.
    Das praktiziere ich seit vielen Jahren und ich kann mich an keinen Misserfolg erinnern. Im Zuge einer solchen
    Komplett-Sanierung habe ich auch endlich mal die Gelegenheit die Fische ohne einen Pflanzendschungel
    zu betrachten und kann auch die kranken Tiere aussortieren.
    Ich bin eigentlich der Meinung das man die Wildformen nicht selektieren sollte, aber bei kranken Fischen mache
    ich da eine Ausnahme. Die Fische, die ich dann sofort wieder in das Becken einsetzte, kommen damit gut zurecht.
    Also was soll ich da mit Bakterienkulturen??


    Viele Grüße aus dem Münsterland
    Volker

  • Hallo, Hallo - Je spater der Abend, um so schoener die Gaeste! :lol: Also, es freut mich Klaus und Volker als DGLZ-"Sportsfreunde" wieder im Forum begruessen zu duerfen - vielleicht gibts es noch weitere Gaeste - who knows? Also zunaechst einmal zu Klaus! Klar - habe falsch gelesen - kein Zweimeterbecken, sondern zwei Meterbecken! Da lag ich also falsch! Und nun zu "chemische Mittel, Anfaenger weghoeren, altes Material"! Fange ich mal beim "alten Material" an: Auch ich bin nicht mehr so ganz neu - "neu" bin ich nur in der DGLZ! Vorher war ich in der IRG (Praesident Harro Hieronimus, in der DGLZ bekannt ?) - ich bin nach einer gewissen Pause von A nach B gewechselt - frueher habe ich Regenbogenfische in grossen Becken gehalten und nachgezuechtet - auch zweimal die Blaustrichbarbe (Barbus nigrofasciatus) - und in den Aquarien hatte ich "Cryptocorynenwaelder" - but time is over! Vom "alten Material" habe ich noch drei Eimer Quarzsand, den ich jetzt fuer die Xenotocas eiseni im neuen Aquarium verwende - da koennten also noch paar Schuppen von Regenbogenfischen drin sein, auch Crypto-Mulm und -wurzelreste. "Altes Material"- ha! - da steht bei mir auch noch im Regal zum Beispiel Kurt Jacobs, "Die lebendgebaerenden Fische der Suessgewaesser" (1969) - den gab' s noch 1976 "neu" zu kaufen - und der Meyer, Wischnath, Foerster, "Lebendgebaerende Zierfische" (1985) steht da auch noch .... sogar "Das Perfekte Aquarium" (1980) - was will der Mensch noch mehr! Alles "altes Material"! Und nun zu den Ballen Javamoos - "Vesicularia dubyana" nach De Wit - auch im Regal ... Ich hab' s immer wieder gemacht - kein Fisch ist je verreckt! - Also ich kaufe doch keine Flaeschen mit irgendwelchen Mixturen - kannst das Zeug vergessen Klaus! Glaub dem Volker und mir! Also das neue 80cm-Becken habe ich den Xenotocas zuliebe gekauft - die hochen jetzt in einem 60cm- 50-Literbecken. Es sind zwar nur 6 Fischchen - aber die Story von "5-Liter je Fisch" oder "1cm Fisch - 1 Liter Wasser" - das moechte ich meinen Mexikanern doch nicht auf die Dauer zumuten - oder? Nun - der alte IRGler und der neue DGLZler wollte doch nur das Forum beleben - hab' s fast geschafft, Vielleicht bis zum naechsten Mal? Es gruesst Euer Zephyr

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Volker"

    ich hatte mich auch gewundert, das KLaus diese Bakterienprodukte aus dem Handel verwendet.


    Ich habe Tetra Bactozym mal ausprobiert, es funktioniert.


    Zitat

    Ich halte das meiste Zeug, was da verkauft wird für völlig unnütz und überflüssig.


    Da stimme ich zu. Ich verwende auch kaum etwas und in den Becken mit Lebendgebärenden gar nichts. Zum Düngen der Pflanzen verwende ich Tonkugeln, gegen Pinselalgen hatte ich Erfolg mit je einem Glas Sprudelwasser pro 80 l und wenn die Schmieralgen sich ausbreiten (kommt bei Sommerhitze schon mal vor), kommt Wasserstoffperoxid in den Oxydator.


    Zitat

    Ich habe das Glück, einen eigenen Brunnen zu haben
    mit Wasser was ich so ins Becken laufen lassen kann, ich wärme es lediglich auf 23 Grad an.


    Das Glück haben die wenigsten. Ich lasse Leitungswasser per Gartenschlauch mit 10°C langsam zulaufen.


    Zitat

    Wenn ich ein Becken grundreinige


    Das habe ich noch nie gemacht, das älteste meiner Aquarien läuft mit demselben ungereinigten (nur mal oberflächlich abgesaugten) Bodengrund seit fast 30 Jahren, mein Jüngstes seit 3 Jahren. Dazwischen habe ich fast alle Altersstufen.


    Zitat

    Ich geben nur ein paar Liter Aquariumwasser hinzu und pflanze die alten Pflanzen wieder ein.
    Damit bekomme ich gleich wieder die nötigen Baktierien ins Becken.


    Dann musst Du aber sehr dünn besetzen, denn frei im Wasser kommen die wichtigen Nitrifikanten kaum vor, sondern sie leben substratgebunden im Boden, im Filtermaterial und in geringer Zahl auf Pflanzen und Einrichtungsgegenständen.


    Zitat

    kann auch die kranken Tiere aussortieren.


    Wenn das bei Dir nötig ist, spricht das gegen Deine Methoden. Bei meinem Perugiakärpflingsstamm z.B., den ich seit 1992 besitze, kommen keine optisch als krank erkennbaren Tiere vor.


    Zitat

    Ich bin eigentlich der Meinung das man die Wildformen nicht selektieren sollte


    Das geht nicht. Die Selektion beginnt schon damit, dass aus der wilden Population einige wenige ausgelesen werden, um im Aquarium zu landen. Dort läuft permanente Selektion auf beste Anpassung an die Aquarienbedingungen. Außerdem läuft sexuelle Selektion ab, die z. B. zu farbigeren Fischen führt. In der Natur hingegen wird die Farbigkeit durch Feinddruck begrenzt. Es gibt da eine sehr schöne Arbeit an einem Guppystamm aus Trinidad, die zeigt, dass die Zahl der Farbflecke der Männchen über die Generationen zunimmt, wenn der Feinddruck fehlt.


    Gruß, Klaus

  • Hallo Zephyr,


    du schaffst es uns wirklich aus der Reserve zu locken. Schon gefährlich der Mann, so ein Unruhestifter, der die
    heilige Ruhe hier in diesem Forum so empfindlich und nachhaltig stört. :lol: :lol:


    Hallo Klaus,


    ich wollte nicht sagen, das ich der Meinung bin, das alles Quatsch ist was da an Mitteln verkauft wird, auch die Wirkung
    will ich gar nicht schlecht reden. Ich bin nur der Meinung, das man die Vielfalt der Mittel nicht braucht und das vieles nur
    dazu dient, dem Aquarianer das Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Sprudelwasser gegen Schmieralgen? das kannte ich auch noch nicht, werde es mal versuchen wenn ich welche habe.


    Ein Aquarium, das 30 Jahre läuft? so was habe ich nicht, ich betreibe meine Becken mit Schaumfiltern und Mattenfiltern und einige auch mit Außenfiltern. Wenn ich der Meinung bin, das sich die Lebensbedingungen im Becken verschlechtern, dann reinige sie dann auch hin und wieder mal komplett. Dies ist zwar ein Lebensraum für meine Fische und der soll gut gut sein,wie ich ihnen bieten kann, aber ein bisschen Optik spielt für mich da auch eine Rolle. Ich habe auch nicht den Eindruck das es meinen Fischen schadet.


    Also ich kenne keinen Aquarianer der nur gesunde Tiere hat, ich kann das jedenfalls von mir nicht behaupten. Habe zwar nicht oft mit Epedemien zu tun, aber gelegentlich kommen schon mal Flossenklemmer , Schaukelkandidaten vor, hatte es auch mal mit Tuberkulose zu tun. Aber warum soll deswegen meine Methode Fische zu halten nicht funktionieren?
    Krankheiten spielen in meinen Becken keine große Rolle, meistens schleppe ich mir durch erhaltene Tiere Krankheiten ein.
    Wenn das bei dir nicht der Fall ist und du hältst seit fast 20 Jahren nur gesunde Tiere, dann kann ich dir nur gratulieren.


    Zitat: Ich bin eigentlich der Meinung das man die Wildformen nicht selektieren sollte.


    Warum sollte das nicht gehen? Dein Argument, dass der Fänger schon die Fische selektiert die dann im Aquarium landen, ist doch einfach Unsinn. Auch der Züchter, von dem ich die Tiere bekomme trifft doch schon eine Auswahl, darauf habe ich als Empfänder der Fische doch gar keine Einflußmöglichkeit.
    Aber wenn die Tiere bei mir sind, ich rede hier von Xiphophorus Wildformen, nehme ich möglichst keine Selektion(Größe,Farbe,Geschlecht) mehr vor. Kranke, verkrüppelte Tiere sind davon natürlich ausgenommen. Damit wären wir dann wieder in der Diskussion angekommen: Wann wird eine Wildform zur Zuchtform?
    Da wird es viele unterschiedliche Meinungen geben und ich gestatte mir halt meine eigene.
    Und was hat denn ein freilebender Guppystamm in Trinidad mit unseren Aquariumfischen zu tun? Die Guppies in Trinidad sind Wildformen, unsere Stämme kommen vielleicht nahe an eine Wildform ran.
    Natürlich kann man meine Erfahrungen mit den Schwertträgern nicht unkritisch auf Zuchtformen der Schwertträger übertragen oder gar auf Guppies. Die Aquaristik lebt doch auch von der Vielfalt und auch von der Unterschiedlichkeit der Züchter.


    Viele Grüße


    Volker

  • Hallo Volker,


    Zitat von "Volker"

    Ich bin nur der Meinung, das man die Vielfalt der Mittel nicht braucht und das vieles nur
    dazu dient, dem Aquarianer das Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Im Prinzip stimme ich Dir zu, aber die Bakterien halte ich für recht sinnvolles Zubehör, gerade für Ungeduldige.


    Zitat

    Sprudelwasser gegen Schmieralgen? das kannte ich auch noch nicht


    Es funktioniert auch nicht. :lol: Aber gegen Pinselalgen, gegen Schmieralgen hilft manchmal ein Oxydator, der preiswerter mit Wasserstoffperoxidlösung als mit der Originalflüssigkeit (die vermutlich auch nur aus Wasserstoffperoxidlösung besteht) betrieben werden kann. Kauf mal einen Liter 30%ige in der Apotheke und Du stehst dort flux im Bombenbauerbuch.


    Zitat

    Ein Aquarium, das 30 Jahre läuft? so was habe ich nicht, ich betreibe meine Becken mit Schaumfiltern und Mattenfiltern und einige auch mit Außenfiltern. Wenn ich der Meinung bin, das sich die Lebensbedingungen im Becken verschlechtern, dann reinige sie dann auch hin und wieder mal komplett. Dies ist zwar ein Lebensraum für meine Fische und der soll gut gut sein,wie ich ihnen bieten kann, aber ein bisschen Optik spielt für mich da auch eine Rolle.


    Die Optik hat sich nicht verschlechtert mal abgesehen von Scheibenkratzern. Das 40-cm-Becken ist ununterbrochen in Betrieb mit mehreren Besatz- und Filterwechseln, aber immer demselben Bodengrund. Es ist auch mal nass (etwas Wasser über dem Sand) umgezogen. Es begann mit sechs neugeborenen Black Mollys und einem mit Filterwatte betriebenen Eck-Luftfilter, hat einen außen angehängten Motorfilter und einen winzigen Motorinnenfilter überlebt und läuft nun mit einem kleinen Mattenfilter. Zwischenzeitlich lebten darin auch mal Rote von Rio (ein Jungfisch kam hoch) und Kupfersalmler, dann Zwergkrallenfrösche, dann Kardinalfischchen, dann Funkensalmler (auch hier kam ein Jungfisch hoch). Inzwischen beherrbergt es seit Jahren Zwergkärpflinge. Und immer wurde der Bodengrund von Turmdeckelschnecken belebt.


    Zitat

    aber gelegentlich kommen schon mal Flossenklemmer , Schaukelkandidaten vor, hatte es auch mal mit Tuberkulose zu tun. Aber warum soll deswegen meine Methode Fische zu halten nicht funktionieren?


    Das hatte ich schon ewig nicht mehr. Ab und zu finde ich mal einen toten Fisch, aber dann ohne Krankheitsymptome vorher und meistens alte Tiere, manchmal solche, die vorher wochenlang mit allen Anzeichen einer Vergreisung umherschwammen. Neuzugänge bekommen schon mal Ichtyo, aber die können niemanden anstecken, weil ich sie nicht vergesellschafte. Bei meinen Schlangenkopffischen gibt es schon mal Tote durch Aggression.


    Zitat

    Krankheiten spielen in meinen Becken keine große Rolle, meistens schleppe ich mir durch erhaltene Tiere Krankheiten ein.


    Siehe oben.


    Zitat

    Wenn das bei dir nicht der Fall ist und du hältst seit fast 20 Jahren nur gesunde Tiere, dann kann ich dir nur gratulieren.


    Das habe ich nicht behauptet, ich bin kein Tiermediziner und schaue nicht in die Tiere hinein. Aber zumindest habe ich keine Symptome bezüglich Aussehen und Verhalten.


    Zitat

    Dein Argument, dass der Fänger schon die Fische selektiert die dann im Aquarium landen, ist doch einfach Unsinn. Auch der Züchter, von dem ich die Tiere bekomme trifft doch schon eine Auswahl, darauf habe ich als Empfänder der Fische doch gar keine Einflußmöglichkeit.


    Genau, das ist im günstigsten Falle Gendrift (die Gründerpopulation in Deinem Aquarium hat zufällig nicht alle Allele (Varianten einer Erbanlage, z. B. Anlage für Blutgruppe a oder B oder 0) der Wildform oder die Allele in nicht wildpopulationstypischer Häufigkeit). Aber auch hier kann die Selektion bereits beginnen: Im Freiland werden die Tiere entnommen, die leicht erreichbar sind, also z. B. eine geringer Fluchtdistanz haben. Oder der Fänger nimmt nur die farbigeren mit, weil die bessere Preise erzielen. Oder der Vereinsfreund behält die schönsten für sich. Oder, oder oder.


    Zitat

    Aber wenn die Tiere bei mir sind, ich rede hier von Xiphophorus Wildformen, nehme ich möglichst keine Selektion(Größe,Farbe,Geschlecht) mehr vor.


    Doch, DU selektierst, da bei Dir nicht immer dieselben Individuen in der Fortpflanzung erfolgreich sind wie in der Natur:
    - Man separiert Weibchen a zum Absetzten, verpasst aber die Separation von Weibchen b
    - Die zutraulichsten Tiere bekommen am meisten Futter und sparen wegen weniger Stress Energie
    - Die am besten an Dein Wasser und an Dein Ersatzfutter angepassten Tiere vermehren sich am stärksten
    - Die Männchen mit der auffälligsten Balz haben die meisten Jungen, ohne ihre Lebenserwartung deutlich zu verkürzen.


    Das sind übrigens nicht meine Argumente, sondern anerkannte Probleme der Erhaltungszucht.


    Zitat

    Wann wird eine Wildform zur Zuchtform?


    Strenggenommen ist die Wildform die in der Natur vorkommende. Im Aquarium domestiziert sie (viele Aquariennachzuchten sind leichter zu halten als deren wildgefangenen Eltern), das beginnt bereits mit der ersten Nachzuchtgeneration. Von einer Zuchtform würde ich erst sprechen, wenn bewusst auf Merkmale selektiert wurde, die in der Natur nicht oder nur sporadisch auftreten (einfachstes Beispiel sind Schwärzlinge und Albinos).


    Zitat

    Die Guppies in Trinidad sind Wildformen, unsere Stämme kommen vielleicht nahe an eine Wildform ran.


    Es sind mehr oder weniger domestizierte Nachfahren einer oder mehrerer Wildpopulationen. Wie weit sie sich von der Ausgangspopulation unterscheiden ist oft schwer zu beurteilen, bei meinen Perugiakärpflingen kann ich keinen Unterschied zu früher entdecken, während bei meinen Zwergkärpflingen der Trend zu mehr rot in der Caudale auch bei den Weibchen zu gehen scheint.


    Gruß, Klaus

  • Hallo zusammen,
    auch ich betreibe schon etliche Aquarien meiner Kelleranlage seit nunmehr über 15 Jahren ohne grundlegende Neueinrichtung. Als Bepflanzung dienen Crinum calamistratum, verschiedene Cryptocorynen, Stufenfarn und Javamoos. Beim Umzug wurde auch nur das Wasser abgelassen. Meine älteste Crinum ersteigerte ich bei der DGLZ-Leistungsschau 1995, sie blüht seitdem alle 2-3 Monate...
    1997 ersteigerte ich bei der DGLZ X. helleri "Rio Atoyac", viele der Nachwuchstiere zeigten Verkrüppelungen, Zwergwuchs bzw. vergreisten frühzeitig. Durch den Besatz des 250 Liter-Beckens mit Macrobrachium spec. habe ich das Problem gelöst. Seitdem ist mein Atoyac-Stamm gesund. In Belize fand ich X. helleri gemeinsam mit Macrobrachium vor, natürliche Selektion! Leider sind inzwischen meine Macrobrachium ausgestorben und in den Berliner Zooläden werden sie schon seit längerem nicht mehr angeboten.
    Allerbeste Grüße
    Detlev

  • Hallo, good morning liebe Fachleute der Aquaristik und auch der Computertechnik! Also ich bin ja neu in der DGLZ .... Am Montag Vormittag begonnen mein 80x35x45-Xenotoca-Aquarium zu installieren - nach dem ersten Ausspuelen habe ich es zu 2/3 mit Wasser aus der Leitung befuellt, vorhandenen Quarzsand, verschiedene Koernung gemixt, gewaschen und auch ins Aquarium gefuellt - auf ca. 6-8 cm Hoehe. Jede Menge Gasblasen (CO2 eingespeist vom Wasserwerk ???) an den Scheiben! Haenge einen Eheim Aussenfilter 2211, kleinstes Modell, ran - die Sache laeuft an und ist sich ueberlassen. Gestern abend nochmal den Aufsatz in DATZ 2/2009 von Matthias Naumann ueber Hochlandkaerpflinge gelesen (den habe ich mir extra schicken lassen! - Ich bin doch ein gewissenhafter Mensch! Habt ihr ihn gelesen - Klaus und Volker?). Also da steht "Hightech nicht erforderlich" und sogar "Wasserpantschen" nicht noetig"! Well, well! Gucke jetzt zum Aquarium - noch einige wenige Gasblasen, trotz laufendem Filter! Aber - werde trotz dem zwei Sorten Pflanzen einsetzen - Javafarn und robuste Cryptocorynen ... evtl. auch zwei Granitsteine mit Anubia drauf .... Fische in einem kleinen Aquarium nebendran gucken zu! Gruss an Klaus, Volker und auch harroh! Als Forum-Neuling verstehen ich nicht - harroh hat sich heute morgens eingeblendet - hier aber nix zu finden - das ist doch sehr "kryptisch"! Tschuess - ich lese nochmal den Matthias! CC4

  • :x Halli-hallo! Hatte vor 45 Min. was reingetippt, um Klaus und Vollker; evtl. auch harroh (da kam doch auch was um ca. 7.oo h ?) - aber jetzt nix zu finden - bei mir stand, "Post ging ab!" - Also was ist los Herr Webmaster? Fragte Klaus und Volker, ob sie den Artikel von Matthias Naumann in DATZ 2/2009 gelesen haben - da steht geschriebe "Hightech nicht noetig" und "Wasserpantschen nicht erforderlich" .... Na ja macht ja nix - Meine Xenotocas ueberleben auch ohne Forum! :lol: Hier sprach C4

  • Hallo ihr lieben Forenfreunde - da klappt scheinbar etwas nicht mit der Foren-Communication oder ist der Streik in der frz. Medienbranche - keine Tageszeitung, keine mails im Internet? Es muessen 3 oder gar vier mail hier im Technik-Forum gelaufen sein - eins von mir 9.44 Uhr heute wird angezeigt, ist aber nicht zu lesen - dies hier evtl. auch nicht? No matter, meine Xenotocas ruehrt das nicht - ich kann auch damit leben! Tschuess, Zephyr

  • Hallo Zephyr


    kannst du dir vorstellen, das andere menschen vielleicht arbeiten müssen? ich habe tagsüber keine Zeit um hier präsent zu sein oder gar kluge Sprüche hier abzulassen. :D


    Ich kenne mit mit deinen Hochlandkaerpflingen auch gar nicht aus also halte ich mich da gepflegt raus und überlassen meinen Kollegen hier das Wort.


    Viele Grüße
    Volker

  • Hallo Ungeduldiger!


    Zitat von "Zephyr"

    Jede Menge Gasblasen (CO2 eingespeist vom Wasserwerk ???) an den Scheiben!


    Völlig normal. Das sind Gase aus der Luft, z.T. von Dir beim Einfüllen im Wasser gelöst. Die Wasserwerke werden einen Teufel tun und das korrosive Kohlensäure bildende Kohlendioxid zuzuführen. Und da die Löslichkeit von Gasen mit zunehmender Temperatur sinkt, hast Du halt Gasblasen an der Scheibe (die Du mit einem Magnetscheibenputzer super wegbekommst).


    Gruß, Klaus

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